Dienstag, 1. September 2009

Es gibt viel zu berichten, also legen wir los.
Zunächst erfreuchliche Nachrichten von der Arbeitsfront. Habe ab 07.09 einen Job als Vertretungslehrer für Geschichte und Informatik an einer Gesamtschule. Nach unzähligen Bewerbungen in dieser Richtung bin ich froh, dass es endlich geklappt hat. Es ist zwar nur eine Vertretungsstelle und auf ein halbes Jahr befristet, aber wenn ich mich gut mache, wird vielleicht ja mehr daraus. Ich habe zwar noch nie als Lehrer gearbeitet, aber es macht mir nichts aus vor anderen zu sprechen und Sachverhalte zu vermitteln. Ich denke, dass man sich da irgendwie reinarbeiten muss und bin zuversichtlich, dass ich das packen werde. Das wichtigste ist auch von der Arbeitslosigkeit wegzukommen. Es ist nicht so, dass wir mit ALG II nicht durchkommen würden, aber auf die Dauer ist das wirklich nichts. Es macht mir nichts aus arbeitslos zu sein, weil wir zu Hause viel zu tun mit Amelia zu tun haben und ich so meine Frau gut auslasten konnte. Aber es geht ja nichts über ehrliche Arbeit. Und irgendwie muss das Leben ja auch weitergehen und man muss sich persönlich weiterentwickeln.
Zum Pokern bin ich in letzer Zeit gar nicht mehr gekommen, weil wir Amelia jetzt langsam an feste Nahrung vorbereiten (lecker Möhrchen) was zusätzlich Arbeit bedeutet, denn diese müssen ja gekocht und auch an sie verfüttert werden. Zusätzlich haben wir jetzt auch auf Flaschennahrung umgestellt, weil sie einfach mehr braucht um zu wachsen. Es ist ja eigentlich sehr interessant, wie diese Umstellung ein Kind verändert. War sie vorher zierlich und drahtig (wie halt alles aus meiner Familie) wird sie durch die Flaschennahrung schön rund mit lustigen Babyspeck. Diese Tatsache ist aber allgemein bekannt, dass Flaschenkinder etwas pummeliger aussehen, da in der Flaschenmilch einfach mehr Fettmacher (z.B. Stärke) enthalten sind. Aber ich rechne es meiner Frau hoch an, dass sie fast ein halbes Jahr ausgehalten hat und ihr genug Abwehrstoffe durch das Stillen geschenkt hat. Durch das Flaschenstillen kommen natürlich weitere Arbeitsabläufe in unseren Alltag: Flaschendesintfizieren, Flasche vorbeitereiten, auf die richtige Temperatur bringen, Flasche geben, Flasche sauber machen und wieder desinfizieren. Hört sich alles simpel an, frist aber auch sehr viel Zeit und Kraft und wenn Amelia dann schlaffen geht und man eigentliche eine Session machen müßte, ist man so im Eimer, dass man nur noch ins Bett fallen möchte. Es klingt jetzt wie eine Beschwerde über diesen Zustand, ist es aber mitnichten. Ich mache das alles super gerne und es die reinste Freude sie aufwachsen zu sehen, aber es fehlt die Kraft für Poker, was aber auch nicht so schlimm ist. Es gibt wichtigeres im Leben.
So wie z.B. ein Konzert von Coldplay in Düsseldorf am Donnerstag. Ich habe die Jungs schon zwei Mal gesehen (Köln und Oberhausen) und ich muss sagen, dass sie mir in Köln am besten gefallen haben. Der Sound in der Espirt (LTU) Arena in Düsseldorf war nicht so super und irgendwie kam meiner Ansicht nach keine richtige Stimmung auf. Ich weiß noch wie in Köln die gesamte Halle gefeiert hat und dass eine unglaublich Energie vom Publikum und von der Band ausging. Vielleicht war es auch der Tatsache geschuldet, dass Coldplay letztes Jahr das Album (Viva la Vida) erst herausgebracht hatten und zum ersten Mal die neuen Songs präsentierten. Ich kenne es selber als Musiker, dass wenn man neue Songs vorstellt es einen richtig kribelt diese zu spielen und man richtig Bock hat die live zu performen. Wenn man das dann aber zum achtzigsten Mal macht, dann fehlt einem vielleicht die Verve. Vielleicht waren wir in Köln auch überraschter, was die Präsentation der Songs anging und hatten somit einen positiveren Eindruck vom Gig. Nicht falsch verstehen. Coldplay sind live einfach eine unfassbar geile Band. Was visuelle Effekte und Präsentation der Songs angeht, sind die unschlagbar. Wenn es auch um das Mitreissen des Publikums geht, können ihnen nur wenige Bands das Wasser reichen. Es ist einfach ein grandioses Gefühl bei Viva la Vida mit 48000 Menschen das Ohohoho ho im Mitelteil zu brüllen. Gänsehaut pur. Auch wenn man diese Band vielleicht nicht wirklich mag, sollte man sich einmal ein Ticket für sie gönnen, weil sie live ein einzigartiges Erlebnis sind.

Keine Kommentare: